zur Person

Eine interdisziplinäre Ausbildung zwischen Naturwissenschaften und Kunstgeschichte, 34 Jahre praktischer Museumsarbeit in einem der größten Museumskomplexe im deutschen Sprachraum – den Pinakotheken in Bayern – und die erfüllende Tätigkeit im Doerner Institut, zuletzt als Direktor dieser international anerkannten Einrichtung, eine fast 20 jährige Lehrtätigkeit in der Präventiven Konservierung an der Technischen Universität München wie auch zahlreiche Publikationen bildeten und bilden mein Rüstzeug für meine Arbeit.  Aktuell sind dies die Themenkreise Museumsbau, NS-Euthanasie und technische Kunstgeschichte.

In der Vergangenheit war ich als konservatorischer Berater in Deutschland, Schweiz und Österreich in zahlreiche Museumsbauvorhaben involviert. Wechselten die Fragestellungen von Fall zu Fall, profitierten die beratenen Institutionen von meinem Erfahrungsschatz in der präventiven Konservierung. Wegbereitende Beratung für Wettbewerbe, Unterstützung in der Entwurfs- und Ausführungsplanung, Konfliktlösungen in den Monaten vor der Eröffnung wie auch in der aufreibenden Phase nach der Übergabe an den Nutzer waren ebenso Thema wie technische und architektonische Eingriffe in Bestandsbauten.

In den vergangenen Jahren trat neben diese Beratungstätigkeit eine intensive Forschungs-, Schreib- und Vortragstätigkeit zu Fragen der NS-Euthanasie. Auch wenn mein Buch Versandung. Annäherung an eine einzige gesprochene Andeutung sich auf ein einzelnes Schicksal konzentriert, fügt es sich nahtlos in die aktuelle Forschungslandschaft zur Zwangssterilisation und NS-Euthanasie ein. Themen finden ihre Autoren – und nicht umgekehrt. Das schwere, an manchen Tagen zu schwere Thema ist also nicht frei gewählt, doch entwickelte es sich zu einer tiefen Verpflichtung, der Verbrechen der NS-Zeit immer wieder erneut zu gedenken. Und zugleich sucht meine Arbeit Ermutigung für viele zu sein, die Geschichte ihrer ermordeten Angehörigen zu erzählen.

Einbeschrieben in Handels- und Pharmaziegeschichte, irgendwo zwischen technischer Kunstgeschichte und Massendaten lokalisiert, findet sich mein aktuellstes Projekt: Der digitale Malkasten. Eingebunden in ein inspirierendes Team von Gleichgesinnten entsteht eine Webseite, die für den Zeitraum von 1550 bis ins 19. Jahrhundert Zugriff auf in Apotheken und bei Materialisten gehandelte Künstlermaterialien u. a.  gestattet. Hiermit suche ich, ein seit Jahrzehnten laufendes Projekt – zurückgehend auf die Münchner Dürer-Ausstellung von 1998 und das Münchner Taxenprojekt – zum erfolgreichen Abschluss zu bringen. Die Ergebnisse werden ein nie gesehenes Panorama an bunten, klebrigen, wohlriechenden, kostbaren, harzigen und pulvrigen Materialien aufspannen und so den Blick auf die historische Künstlerpalette nachhaltig ändern.

Meine Erfahrungen als Wissenschaftler und Praktiker dokumentiert sich in zahlreichen Vorträgen und Veröffentlichungen, in Lehrtätigkeit und der Betreuung zahlreicher Schüler, in einem ausführlichen Lebenslauf und Sonstigem.